Motivationen für ein Europa

Die französische geht auf Napoleon und Louis XIV zurück, ein Stück Zwang, ein Stück Universelles, etwas Glanz.
Die österreichische Motivation geht auf die (zu) späte Erkenntnis zurück, daß Kakanien als Sammelbecken kleiner Völker unter einer Krone nicht so schlecht war, seine Auflösung mehr Ungemach in die Welt gebracht hat, als seine Reform es je hätte getan haben können. Die Erfahrung der Schutzlosigkeit kleiner Völker als das eigentliche Motiv.
Die deutsche Motivation ist, Macht zu offenbaren, in dem sie versteckt wird. Ohnmächtig zu wirken und dabei zu glänzen, was als Generösität bei Dritten ankommt, erscheint den kleinen Völkern wie eine Drohung. Dabei war es doch gutgemeint.
Nicht vergessen werden sollte die amerikanische Motivation, die als Bedrohung oder Beherrschung angesehen wird, aber nichts weiter ist, als die Müdigkeit nach dem letzten großen Krieg. Ein System mit zu schaffen, dem man nicht mehr opfern muß.

Was, wenn die Motivation verängstigter Hypochonder, unter der Hand der Politik Schutz zu suchen, übergänge auf die von Staaten unter dem Dach Europas, wie stabil das auch immer sei.
Als wäre ein europäischer Thron schon errichtet, als fehle nur noch ein Napoleon, der auf schwankende Statisten folgte.