Und alles schwieg. Doch selbst in der Verschweigung
ging neuer Anfang, Wink und Wandlung vor.
R.M.Rilke: Sonette an Orpheus
Der Spielfim Köln 75 ist ein wunderbarer Film, indem es um das Ringen eines Pianisten geht, dem Versuch, aus einem bedingungslosen Anfang Musik zu spielen, die nur im Augenblick existiert. Er leidet an Rückenschmerzen, an seiner Angst bei jedem Auftritt, an jedem Huster im Publikum.
Es geht um die Emanzipation einer sehr jungen Frau, die Alles gibt, um diesen Augenblick möglich zu machen. Die noch mehr gibt, als das Scheitern droht und die diesen Augenblick gewinnt, obwohl sie aus Angst an ihm nicht teil hat.
Es geht auch um ihre Freundin, die die Welt, in der sie lebt zerstören möchte (macht kaputt, was euch kaputt macht). Obwohl sie sie vorher gerne noch kennen lernen würde.
Und die, wie fast alle im Saal 70 Minuten Schönheit gewinnt, für die es sich lohnt, daß diese Welt existiert.