Die Philisterfrage

Die Philister zogen gegen die Häuser der Israeliten und erschlugen ihrer Tausende. Sie schändeten Frauen und töteten sie auf grausame Art. Sie verbrannten Kinder lebendigen Leibs und Alte und Kranke. Gegen Krieger zogen sie nicht, aber sie rühmten ihre Taten, als wären sie Krieger gewesen, die gegen Krieger gezogen wären.
Wo sind unsere Krieger, fragten die Frauen und Alten bevor sie starben und jene welche die Philister in ihr Land verschleppten.
Die Israeliten weinten ob ihrer Toten und ihre Krieger nahmen ihre Rüstungen und Schwerter und zogen gegen die Philister.
Aber diese versteckten sich mit ihren Waffen hinter den Röcken ihrer Weiber und Kinder.
Die Israeliten brannten die Häuser der Philister nieder und trieben sie vor sich her, die Weiber und Krieger zu scheiden. Ihr wollt uns töten, also kämpft auch gegen uns und versteckt euch nicht, sprachen die Israeliten. Sehet, wie die Israeliten uns alle vernichten wollen, sprachen die Philister zu den anderen Völkern rings und zeigte auf ihre toten Weiber und Kinder und ihre verbrannten Häuser.
Am Ende lagen gebunden und tot viele Philister ihrer Männer und Frauen und Kinder.
Was sollen wir mit ihnen tun, fragten sich die Israeliten, wir haben sie besiegt, aber wir müßten alle töten, daß sie uns nichts mehr täten.

Querdenken

Was ist der Unterschied zwischen einem, der sich querstellt und einem Kritiker? Zunächst handelt der der sich querstellt eher instinktiv, der Kritiker eher rational. Oft handelt ein Kritiker zunächst instinktiv und sucht eine rationale Erklärung dafür, warum er sich quergestellt hatte.
Ein Quersteller, der sich allein von Vorurteilen, Ressentiments, der Unbelehrbarkeit der eigenen Meinung leiten läßt, läuft Gefahr zu glauben, daß sich sein Gegenüber, seine Umwelt gegen ihn verschworen hätte. Dieses in erweiterte Sphären zu projizieren, ist ein Weg in die Verschwörungstheorie.
Wer austeilt, muß auch einstecken können!: ist mehr als Reflex oder Muster, es ist oft harte emotionale und geistige Arbeit. Leicht dagegen ist das sich Vergewissern eigener Ressentiments bei anderen. (!Nicht immer, aber der Impuls ist Entlastung!)
Wie aus einem inneren Glauben heraus, scheint das eigene Ressentiment zu bestätigen, was die wahrste Wahrheit ist. Es ist fast die zutiefst im Innern gefühlten Wahrheit. Weswegen die Wahrheit auch als Schneide beschrieben wird. Die Unschärfe folgt dem Gebrauch und ist gleich nebenan.
Rilkes Überstehn statt Siegen ist keine Handlungsanweisung für Passive, sondern die Erfahrung des Kampfes des Handelns gegen die Wirklichkeit.

Nachtrag zum 8. März

Frauen haben es schwerer, sie müssen sich entscheiden ob sie ein Leben mit männlicher Berufslaufbahn und ohne Kinder oder ein Leben mit Kindern und unterstützendem Vater wollen. Das Letztere bedeutet kein Leben ohne berufliche Arbeit, aber ein eingeschränktes, was Verdienst & Verantwortung betrifft.
Versuchen Frauen beides, werden sie viel Kraft brauchen und wenig Klage. Manche schaffen das, Kinder, eine lebenslange Ehe und sind Ingenieurinnen oder Ärztin.
Aber viele arbeiten in Berufen, in denen das naturbedingte häufige Fehlen, während die Kinder klein sind, nicht allzu negativ bewertet wird. Dennoch sind die Kinder die Leidtragenden und verzichten Frauen auf Kinder, bereuen das viele im Alter.
Bindung (Kinder) kann nur durch Bindung (Ehe) gewährleistet werden, denn die Öffentlichkeit ist kein Mutterersatz.
Möglicherweise rächt sich die fehlende Mutterliebe im Alter, Kinder schieben ihre Eltern ab, so wie sie einst selbst abgeschoben wurden.
Und sicher sind viele, die ein Frauenleben ohne Ehe und Mutterschaft propagieren, durch ein Erbe versorgt, das oft aus einem klassischen Familienleben stammt.
Die Gewinner der Frauenbewegung(en) sind nicht die Frauen und auch nicht die Kinder.
Auch der liebevollste Vater wird nicht Mama ersetzen können, ein Wort, so wie es ein Kind in Not oder Glück ausspricht.

Der Giraffenhals des verkürzten Denkens

Alle paar Jahrzehnte geistern die Gedanken Lamarcks, Mitschurins und Lyssenkos in neuen Farben und Formen aus ihren Gräbern hervor. Daß Giraffen lange Hälse haben, weil sie ihre Köpfe nach den höchsten Trauben recken. Zebras vererben ihr Recken und nach ein paar Generationen sind es Giraffen und die Existenz des Zebras ist nur eingebildet.
Brecht hat in Gedanken versucht, die Hirse dahingehend zu erziehen, daß sie ihre Frostfurcht ablegt, schon der Schönheit des Gedichtes wegen.
Auch das Geschlecht kann wieder aberzogen werden, sagt Frau Butler, die die Mörder mehr liebt, als ihre Herkunft.

Tribalismus

Vielleicht ist die entdeckte Welt zu groß für den Einzelnen, der im Begriff ist, die Familie zu verlieren. Die Welt ist nun überall, weltweit. Für das wirklich Interessante, nämlich sich in der neuen Weite zu orientieren hat er keine Zeit oder keine Lust oder es fehlt die Muße. Also sucht er die anderen, die (nicht) so sind wie er im Kampf gegen die anderen.

Der alte Tribalismus, der uns im Blute steckt war der Zusammenschluß gegen die Welt des Unbekannten, gegen die unbekannte Welt. Nun nehmen wir diesen zu jenem und werden uns unbekannt.

Todessehnsucht ohne Paradies

Der Grund des Hasses auf Juden seitens des Islam ist Beschämung. Jemand, der so ähnlich und doch anders ist, muß weg. Neid und Beschämung sind in einem archaischen Verständnis tödliche Beleidigungen. Israel beleidigt alle, die nicht so erfolgreich sind.
Dies gilt auch für die Linken. Die westlichen Leistungs- und Lebensverweigerer, gescheitert am Grundverständnis des Daseins (nämlich da zu sein), fühlen sich in ihrer Todessehnsucht zu dieser Himmelfahrtsreligion hingezogen.
Beide eint der Furor auf alles, was nicht so denkt, ein Totalitarismus des Clans im Islam, ein Totalitarismus des eigenen Daseins ohne Glück und Unglück, der ohne die Bestätigung der Gruppe ein elendes Dasein führen würde, in das Totenreich der Psychopathen führen würde.
Aber in irgendeiner Vorhölle scheinen sich beide zu befinden, wie sonst ist die Reaktion auf Qual und Mord so vieler Unschuldiger nachzuvollziehen?
Die einen mit Beifall, die Linken spielen über Bande indirekter, vernebelnder Vergleiche, was schon immer ihr Diskursschema war.
Ein Pogrom führt zum nächsten, denn der Unschuldige ist schuldig und muß vernichtet werden.
Glaubt der Moslem an das Paradies? Wenn ja, dann könnte er doch entspannt leben, wie ein Christ oder ein Jude? Dann wäre er doch nicht so leicht zu beschämen. Dann müßte er weder morden, noch die bejubeln, die das tun.
Die Todessehnsucht, die dem Islam inhärent ist, ist das Gegenstück zu dem Zwang der Unterwerfung, die Kontrolle, der der Einzelne in dieser Religion unterworfen ist.
Die Moderne hat Juden und Christen größtenteils von diesem Zwang befreit, jedenfalls als Möglichkeit. Mit Folgen im Westen, die für Moslems wirtschaftlich anziehend, aber spirituell verachtenswert sein müssen.
Israel steht zwischen den Welten, es ist tribal und modern, Kollektiv und Individuum, religiös und rational. Es zeigt beiden Welten ihre Möglichkeiten, dem Westen, daß Kampf und Demokratie kein Widerspruch sein müssen, dem Islam, was die Aufgabe der Unterwerfung möglich machen kann.
Aber es scheint so, daß Teilen der islamischen Welt Zwang und Tod näher sind, als Leben und Freude.

Eschatologischer Stream

Die Rettung der Welt gelingt niemals, sie ist für den Einzelnen völlig irrelevant. Als Frage kann sie nur aufrechterhalten werden, wenn diese von einem jenseitigen eschatologischen Stream gezogen wird. Hinter jeder Erlösungsfantasie steckt eine Endlösungsfantasie.
Die Entwicklung der Linken in Nuce geht von der Rettung der Arbeiterklasse zur Rettung der Welt. Der jacobitische Wahn absoluter Gerechtigkeit, braucht das Gewicht der ganzen Welt.
Wohlgemerkt, weder die Arbeiterklasse, noch andere Klienten haben sich jemals relevant für die Phantasien der Linken interessiert. So wie sich heute nur eine Minderheit für den Weltuntergang durch CO2 interessiert.
Arbeiterklasse damals und Mehrheitsbevölkerung heute sind an einer Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse interessiert.
Bei der radikalen Linken handelt es sich um Intellektuelle, die das Gefühl haben, keine Kontrolle mehr über das Leben zu besitzen und dies durch die Kontrolle über ihre Ideen kompensieren. Sie wollen keine Menschen, die an ihrem Glück arbeiten, sie wollen überhaupt kein Glück, sondern deuten es um in ein Unglück, das die Welt zu vernichten droht. Nachdem die Zerstörung des Kapitalismus bisher nicht erfolgt ist, erklärt man kurz die Mehrheit zu Schuldigen an der Vernichtung der Welt.

Kulmination

Jede soziale Bewegung erreicht ihren Kulminationspunkt, wenn sie ihre Ziele erreicht hat. Um der Vermeidung von Lächerlichkeit wegen ist es geboten, daß sie sich dann auflöst.
Aber aus Gründen der Trägheit marschiert ein Teil weiter.

Heterogenität und Nation

Diversität führt zum Verschwinden des Einzelnen in der Gruppe. Diverse Gesellschaft heißt Verschiedenheit von Gruppen (ethnisch, religiös, geschlechtlich etc). Es heißt nicht, verschiedene einzelne Menschen.
In einer ethnisch relativ homogenen Gesellschaft ist die Möglichkeit der Heterogenität von Einzelwesen eher möglich, als in einer diversen Gesellschaft. Die Basis von Begegnungen geht von Voraussetzungen aus, über die ein Common Sense besteht, was bei diversen Gruppen oft nicht mehr der Fall ist.
Eine ethnisch homogene, aber individuell heterogene Gesellschaft ist in ihrer Entscheidungsfindung der diversen überlegen, sie muß sich nicht um Paritäten und Gruppenbefindlichkeiten sorgen, bevor es zur Sache geht.
Eine diverse Gesellschaft lähmt sich durch Gruppenauseinandersetzungen.