Das Christentum

ist zum einen die Reduktion des Gesetzes, nämlich die jüdischen Zehn Gebote, sie gelten immer noch und mehr braucht es nicht. Zum zweiten die volle Verantwortlichkeit des Einzelnen vor Gott, was eigentlich die Verantwortlichkeit vor sich selbst bededutet, zumindest im Kontext zu den anderen Menschen. Beide, das Juden- und das Christentum bringen verschieden das Individuum hervor.
Was der Einzelne erleiden muß, die Last, die er zu tragen hat, kann durch die unendliche Gnade der Existenz Jesu eine Seins- und Welterfahrung werden, absolut einzeln und in dem Sinne universell, als daß es jeder erfahren kann.
Alle diese Dinge sind völlig ohne Glaube möglich, der Glaube ist mehr eine Form der Unsicherheit, der Angst vor dem Was wenn nicht? Es scheint mir, daß man heute am ehesten aus der Position des Atheismus und durchaus mit rationalen Mitteln dahin kommen kann. Wie es bei dem Einzelnen passiert, ist Geheimnis, also mystisch.
Die Kirche als Hort des Kinderglaubens und des Ritus’ hat die Mystiker bekämpft, heute sind sie still, für sich, befinden sich jedoch durch ihr SoSein außerhalb menschlicher Institution, die das als Bedrohung sieht.