der pragmatische (Ost)deutsche

ist einer, der sich über die Jahre an die freie und offene Gesellschaft gewöhnt hat.
89 eher abwartend, wenn aktiv, dann auf gepackten Koffern oder längst im Westen. Durchaus gelegentlich opportunistisch nach außen, aber eher so, daß er die Umwelt mit seinem Meinen verschont. Sein persönliches Tun, seine Familie sind ihm wichtig, er ist beschäftigt, durchaus selbständig. Es hat sich in den Jahren ergeben, daß die Demokratie die beste politische Form für ihn ist. Sie verlangt von ihm nichts, sie läßt ihn in Ruhe sich um Arbeit und Familie kümmern.
Greift ein Aktivismus in diese Kreise ein oder gar an, wird von ihm gefordert, sich zu bekennen oder erscheint es ihm, daß ein Grundkonsens, der ihm eine eigene, freie und ungestörte Existenz garantiert, verloren geht, tritt er hervor aus dem Schatten des Privaten.
Man sollte ihn nicht unterschätzen, nur weil er politisch bisher nicht vertreten war, im Sinne eines Aktivismus oder politischen Bekenntnisses. Als Wähler hat er sich bisher nicht hervorgetan, er wählt alle Parteien. Ein Politiker, der einen dynamischen Pragmatismus glaubwürdig vertritt, könnte ihn jedoch interessieren.