Der geschützte Raum, indem keiner mein geistiges Sein in Frage stellt. Zuerst ist es das Individuum selbst, das sich keine unangenehmen Fragen stellt. Eine Blase sich konsensualistisch verhaltender Menschen. Die Erweiterung des Prinzips, sich selbst nicht unangenehm zu sein, auf eine Gruppe. Nicht daß es mir um die inFragestellung von Kooperation geht, allein zur Kooperation gehört die Diskussion, das Aushandeln von Bedingungen.
Konsensualalismus ist die Vermeidung von Dissenz und in der Folge die Ausklammerung von möglich auftauchenden Problemen verschiedener Meinung, sowie echter Probleme, die hätten angesprochen werden müssen.
Insofern ist der Safe Space ein mütterlich geschützter Raum, Erwachsensein heißt, ihm entwachsen zu sein.
In den modernen Gesellschaften differenzierter Produktion und Kommunikation ist es scheinbar möglich, in Safe Spaces zu leben, da der Austausch von Lebensnotwendigem mittelbar erfolgen kann.
Das Virus dringt in diese Safe Spaces wie eine dort indiskutable Meinung. Seine Unsichtbarkeit provoziert geradezu, das Modell intellektueller Segregation auf das der physischen zu übertragen. Nun kann endlich das falsche Verhalten sichtbar erkannt und eliminiert werden. Dabei geht es nicht nur um die Unsicherheit, die das Virus verursacht. Dem falschen Verhalten kann Alles zugeordnet werden, was im eigenen Safe Space als störend empfunden wird.
Warum nicht dauerhaft einen physischen Safe Space bilden. Kein Kontakt mit Menschen, die sich risikovoll verhalten, fürderhin und über Generationen hinweg.
Das geheimnisvolle Prinzip des Zufalls wird das nicht zulassen. Als Denkmodell aber doch.
Also eine von allen Risiken sich abschirmende Kaste, die mittelbar an der Produktivität einer Gesellschaft teil hat, aber sonst Kontaktvermeidung mit allem Risikovollen betreibt.
Wäre sie produktiv? Wo doch schon Try & Error Risiken beinhaltet?
Wie wäre ihre Resilienz?
Würde diese Kaste aussterben, wegen mangelnder Immunität?