Die Sozialdemokratie hat von Anfang an versucht, das Ressentiments gegen den Besitz einzuhegen. Die Deradikalisierung des Klassenkampfes gehört im Rückblick heute zu ihren nicht unerheblichen Leistungen. Nicht die Reichen an die Laterne, sondern die Arbeit an einer weniger ungleichen Gesellschaft.
Die letzte Tat in dieser Hinsicht waren die HartzIV-Reformen, der Erkenntnis geschuldet, daß Ausgleich nicht nur in eine Richtung funktioniert.
Die Sozialdemokratie hat sich nicht gescheut, aktiv gegen Radikalismus vorzugehen. Dazu gehört sowohl ihre Aktion gegen den Spartakistenputsch 1918/19, als auch die gegen die RAF.
Man vermißt dieses Vorgehen heute gegen den politischen Islam.
Sie hat an einem politischen Haus mitgearbeitet, an einem demokratischen Gemeinwesen, dessen Spaltung sie derzeit aktiv mitbetreibt. Ihre Re-radikalisierung, ihre Abkehr von ihren Wählern, wird nicht honoriert. Als wäre die Beschimpfung das Mittel, Menschen zu gewinnen.